Hochsensibilität- Fehl- und Nebendiagnosen

Fehl- und Nebendiagnosen sind immer wieder ein wichtiges Thema, denn nicht selten bekommen hochsensible Kinder (aber auch Erwachsene) fälschlicherweise eine Diagnose. Dabei geht es oft um ADHS/ADS, Autismus etc. Dies passiert meistens weil diese Krankheitsbilder gewissen Ähnlichkeiten haben und das Wissen über Hochsensibilität noch nicht so verbreitet ist, sprich dies nicht in die Überlegungen mit einbezogen wird.

Fehl- und Nebendiagnosen sind  immer wieder ein wichtiges Thema, denn nicht selten bekommen hochsensible Kinder (aber auch Erwachsene) fälschlicherweise eine Diagnose. Dabei geht es oft um ADHS/ADS, Autismus etc.

Dies passiert meistens weil diese Krankheitsbilder gewissen Ähnlichkeiten haben und das Wissen über Hochsensibilität noch nicht so verbreitet ist, sprich dies nicht in die Überlegungen mit einbezogen wird. So kann es sein, dass ein hochsensibles Kind, das auffälliges Verhalten zeigt (meist durch Überforderung oder weil einfach die Bedingungen nicht passend sind) pathologisiert wird. Dies kann fatale Folgen haben, denn das Kind bekommt einen Stempel, den es nicht mehr so leicht los wird bzw. rutscht in eine therapeutische Spirale, wo es eigentlich nicht hingehört. 

 

Aber mit der Hochsensibilität gehen auch verschiedene Phänomene oft Hand in Hand, denn meist ist der ganze Organismus sensibler und so kann es durchaus sein, dass auch der Körper auf schädliche Einflüsse intensiver reagiert. Dies kann sich z.B. durch Neurodermitis oder bestimmten Unverträglichkeiten zeigen. 

 

Aber auch die Hochbegabung möchte ich hier aufführen, dies ist zwar weder eine Krankheit noch ein Störungsbild, doch bedarf diese Eigenschaft durchaus auch immerwieder einen speziellen Umgang und stellt Eltern auch nicht selten vor große Herausforderungen. 

 

Ich möchte in diesem Artikel kurz auf die verschiedenen Phänomene eingehen und verdeutlichen, warum diese so herausfordernd für uns alle sind. Auch möchte ich deutlich machen, wieso so oft Verwechslungen bzw. Fehldiagnosen gestellt werden. 

Dieser Artikel soll dir nur einen kleinen Überblick geben, er ersetzt keinen Arzt- oder Thearepeutenbesuch. Bei Verdacht, solltest Du dir unbedingt einen Spezialisten suchen. 

Jedoch ist es hier empfehlenswert, wenn dieser sich auch mit Hochsensibilität auskennt, damit dies auch in ein Diagnoseverfahren einbezogen werden kann. 

 

Das Problem bei den Fehldiagnosen ist meistens, dass Hochsensibilität eben nicht in dieses Verfahren einbezogen wird, denn sie ist vielen Ärzten und Therapeuten noch nicht so sehr bekannt. Es ist einfach nicht Teil ihre Ausbildung und leider ist dieses Thema auch noch nicht so im Bewusstsein der Menschen. 

ADHS/ADS

 

Dies ist ein sehr umstrittenes und polarisierendes Thema. Ich möchte hier auch keine Grundsatzdiskussion beginnen, jedoch ist Fakt, dass die Zahlen der Diagnosen immer mehr ansteigt und hier bei den Familien meist auch sehr großes Leidensdruck besteht vor allem dann, wenn es um die Gabe von Medikamenten geht. 

Die Zahl der Fehldiagnosen und die Verwechslung mit Hochsensibilität ist groß, denn diese beiden Phänomene haben sicherlich einige Ähnlichkeit aber eben auch gravierende Unterschiede. 

Wie oben erwähnt, kennen sich viele Ärzte und Therapeuten nicht mit Hochsensibilität aus was bedeutet, dass Kindern mit “auffälligem” Verhalten oft ADHS/ADS unterstellt wird. Vor allem dann, wenn diese nicht mehr weiter wissen. 

ADHS trifft meistens die extrovertierten Kinder, die Zappelphillipe die auch einen höheren Bewegungsdrang haben wohingegen ADS meistens eher den introvertierten hochsensiblen Kindern, den Träumern zugeschrieben wird.

Ich kann dieses Thema hier nur kurz anschneiden. Mehr findest Du hierIch führe ganz kurz die wichtigsten Ähnlichkeiten/ Unterschiede auf: 

 

 

      ADHS/ADS

       Hochsensibilität

  • niedrige Konzentrationsfähigkeit durch große motorischer Unruhe und innerer Anspannung (Dauerzustand auch bei Reizminderung)
  • Konzentrationsfähigkeit ist in Umgebung mit vielen äußeren Reizen oft gestört. In ruhiger Umgebung ändert sich dies jedoch
  • sehr impulsiv, können Gefahren nur schlecht abschätzen. Gefährden sich deswegen immer wieder selbst 
  • denken eher nach bevor sie etwas sagen oder tun. (Ausnahmen sind hier extrovertierte Kinder bzw. High Sensation Seeker)
  • schlechtes Durchhaltevermögen, meiden Aufgaben mit viel Durchhaltevermögen
  • vor allem bei Aufgaben, die sie interessieren, haben sie sehr viel Ausdauer

Die Liste ist noch länger und die Unterscheidung oft nicht leicht. Was jedoch immer wieder auffällt, ist dass Eltern von hochsensiblen Kindern oft aus allen Wolken fallen, wenn beispielsweise ein Lehrer den Verdacht von ADHS/ADS äußert, denn meistens zeigen die Kinder zu Hause ein ganz anderes Verhalten. Dies macht deutlich, dass hier viel von den äußeren Umständen abhängt. So ist es für hochsensible Kinder falat, wenn sie nicht als solche erkannt werden bzw. sie eine Fehldiagnose bekommen. Denn die Art der Behandlung bzw. der Umgang mit dem jeweiligen Phänomen sind ganz anders. 

Deswegen wäre es extrem wichtig, ein ausführliches Diagnoseverfahren zu machen, bei dem auch Hochsensibilität mit einbezogen wird.

Autismus

 

Bei dem Thema Autismus in Verbindung mit Hochsensibilität sprechen wir hauptsächlich vom Asperger Autismus. Hier ist es wichtig erst einmal die Begrifflichkeiten zu klären. 

Autismus ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung, die als Autismus-Spektrum-Störung diagnostiziert wird. Es zeigt sich in den ersten 2-3 Lebensjahren in 3 verschiedenen Bereichen:

  1. Probleme im sozialen Umgang (z.B. beim Aufbau von zwischenmenschlichen Beziehungen)
  2. Auffälligkeiten bei der Kommunikation (sprachliche und nichtsprachliche Verständigung)
  3. Eingeschränktes Interesse mit stereotypen, sich wiederholenden Verhaltensweisen

Dabei werden 3 Typen unterschieden. Der infantile Autismus (Kanner Syndrom) und das Rett Syndrom (degenerative Erkrankung mit Autismus) sind schwerwiegende Erkrankungen, die ein normales Leben kaum möglich machen.

Asperger Autismus hat bei weitem keine so extremen Auswirkungen wie die anderen beiden Typen. Dieser zeichnet sich durch gestörter Beziehungsfähigkeit, Spezialinteressen und stereotype Aktivitäten aus. Sprachfähigkeit und Intelligenz sind im Gegensatz zu den anderen Formen erhalten bzw. besonders stark ausgebildet.  

Wieso wird nun Asperger Autismus immer wieder mit Hochsensibilität verwechselt? 

Nun ich denke zum einen weil die Übergänge oft fließend sind und manche hochsensible Kinder tatsächlich auch autistische Züge zeigen. Dies ist vor allem auf die Kontaktschwierigkeiten im sozialen Bereich zurückzuführen. 

Zum anderen haben autistische Kinder auch einen anderen Reizfilter wodurch sie Reize aus der Umwelt intensiver ja fast ungefiltert wahrnehmen wodurch ihre Reaktionen darauf auch oft extrem sind. 

Die Unterscheidung ist nicht immer leicht, denn sowohl die Hochsensibilität als auch der Autismus können in unterschiedlicher Intensität auftreten. Deswegen ist im Zweifelsfall eine umfassende Diagnosestellung wichtig. Hierbei möchte ich aber auch betonen, dass eine Mögliche Autismusdiagnose nicht unbedingt schlecht sein muss. Denn so kann die Familie vielfältige Unterstützung bekommen in Form von Therapien, Unterstützung in der Schule etc. 

Ich möchte aber noch kurz auf die Unterschiede eingehen. Auch hier möchte ich nur die wichtigsten nennen. 

Mehr dazu kannst Du hier lesen.

 

     Asperger Autismus

     Hochsensbilität

  • Asperger Autisten fällt es schwer, die Gefühle so wie die Körpersprache ihres Gegenübers zu deuten. Zwischen den Zeilen zu lesen, ist ein großes Problem für sie. 
  • HS Kinder sind oft hochempathisch oder zumindest normal empathisch und können Gefühle und Stimmungen der anderen sehr genau wahrnehmen. 
  • Ironie, bildhafte Sprache oder Metaphern verstehen Autisten nicht. Nonverbale Kommunikation ist ihnen kaum möglich. Das Erkennen von ungeschriebenen Regeln und Abläufen fällt ihnen schwer
  • Für hochsensible Kinder ist dies kein Problem
  • Autisten können ihre Gefühle nur schwer nach außen zeigen, oder machen diese auf untypische Art bemerkbar, denn für sie ist es schwer Gefühle im Allgemeinen zu deuten
  • Hochsensible Kinder zeigen ihre Gefühle meist sehr deutlich bzw. können diese auch benennen. 
  • Autisten haben kaum Schwingungsfähigkeit. D.h. sie können Gefühle von anderen nur schwer deuten oder wiedergeben
  • Hochsensible Kinder nehmen Emotionen und Stimmungen anderer Menschen intensiv wahr und reagieren sehr fein auf diese

 

Frühkindliche Reflexe


Frühkindliche Reflexe sind leider noch ein recht unbekanntes Thema, dabei haben sie extreme Auswirkungen auf die psychische als auch auf die physische Entwicklung. 

Um das zu verstehen, muss ich kurz erklären, was es damit auf sich hat. 


Frühkindliche Reflexe sind Reflexe, die sich schon im Mutterleib bilden und wichtig für verschieden Bereiche bzw. Entwicklungen sind. So ist z.B. der ATNR (Fechterreflex) wichtig, damit sich das Baby durch den Geburtskanal bewegen kann. Nach der Geburt ist er für das Baby aber nicht mehr wichtig und somit sollte er integriert werden. Passiert dies durch unterschiedliche Gründe nicht, so kann dies negative Auswirkungen auf die weitere Entwicklung haben. Denn Reflexe sind unwillkürliche Bewegungen, die nicht willentlich gesteuert werden können. Die psychische und physische Entwicklung eines Kindes folgt einem bestimmten Plan, gibt es hier Störungen kann dieses ganze Programm nicht mehr richtig funktionieren. 

Mögliche Störungen können sein: 

  • Schwierigkeiten in der Schwangerschaft
  • Komplikationen bei der Geburt
  • Frühgeburt 
  • Kaiserschnitt
  • längere Krankheit mit Bewegungsmangel
  • etc.

 

Bei der Verbindung mit Hochsensibilität ist vor allem der Mororeflex zu erwähnen. Dieser ist ein Schutzreflex, der das Kind in den ersten Monaten schützen soll. Wenn dieser nicht integriert wird, ist der gesamte Organismus quasi dauerhaft in Alarmbereitschaft was ähnliche Auswirkungen wie Hochsensibilität haben kann. Jedoch ist das sehr anstrengend und belastend für das Kind wodurch es im Alltag meistens darunter leidet, selbst wenn die Umstände gut angepasst sind. 

 

So können hier z.B. diese Phänomene auftreten: 

  • extreme Schreckhaftigkeit
  • sehr schreckhaftes und ängstliches Gemüt
  • Sehr große Probleme mit Veränderungen 
  • Gereiztheit/Aggressivität
  • schnelle Erschöpfung
  • viele Selbstzweifel
  • etc.

Mehr dazu kannst Du hier nachlesen oder dir mein Video anschauen. 

 

Unterschiede sind z.B.:

  • ängstliches, aggressives Wesen stehen oft im Vordergrund
  • Angststörungen bzw. Depression sind keine Seltenheit
  • Teilleistungsschwächen beim Lesen, Schreiben, Rechnen
  • sehr langsame Arbeitsweise
  • schlechte Aussprache, monotones Sprechen, Sprachprobleme 

Die Therapiemöglichkeiten sind aber sehr gut. Denn die Reflexe können in jedem Alter integriert werden, dies geschieht vor allem durch bestimmte motorische Übungen. So kann der Körper verschiedene Bewegungen nachholen, die zur Integration dienen. 

 

Hierfür gibt es spezielle Angebote:

  • INPP
  • RIT
  • Ergotherapie
  • etc.

 

Listen der Therapeuten/Trainer findest Du hier: 

 

INPP

https://www.inpp.de/adressen-1/adressenliste-der-inpp-neuromotorischen-entwicklungsf%C3%B6rderer/

 

RIT

https://rit-reflexintegration.de/274/rit-trainer-finden

 

Sensorische Integrationsstörung

 

Wenn ein kleines Menschlein geboren wird, muss es sich erst mal in dieser Welt zurecht finden. Dies geschieht unter anderem durch die Aufnahme, Verarbeitung und Integration von Reizen und Sinneseindrücken, die vom eigenen Körper sowie von der Umwelt aufgenommen werden. So kann der Mensch seinen Körper sinnvoll in der Umwelt einsetzen.

Dies geschieht sowohl während der Schwangerschaft als auch nach der Geburt. Das Gehirn muss unter ständig wechselnden Bedingungen sensorische Informationen auswählen, vergleichen, und verknüpfen bzw. die Aufnahme verstärken oder vermindern.

Gibt es hier Störungen kann das Auswirkungen auf den gesamten Organismus als auch auf die Psyche haben.

Gibt es hier Störungen, kann dies auch ähnliche Auswirkungen wie die Hochsensibilität haben meist doch mit sehr belastenden Zusatzsymptomen, wodurch der Alltag des Kindes oft sehr eingeschränkt wird. 

Gemeinsamkeiten: 

  • Überempfindlichkeit auf Sinnesreize
  • schlechtem Selbstwertgefühl und mangelndem Selbstbewusstsein
  • Ablehnung bestimmter Nahrungsmittel
  • langsame Arbeitsweise
  • Schmerzempfindlichkeit
  • Schlafprobleme

 

Unterschiede: 

  • oft extreme Ängstlichkeit
  • Entwicklungsverzögerung bei Sprache, Motorik
  • Lern- und Leistungsstörungen
  • Abwehr bei Schmusen, Berührungen
  • gezielte Bewegungsabläufe und Kraftdosierung sind beeinträchtigt
  • kein differenziertes Körpergefühl
  • Abwehrverhalten und Flucht bei Annäherung

 

Auch hier sind die Therapiemöglichkeiten sehr gut. Hier wird vor allem die SI-Therapie nach Jean Ayres angewandt. Zuerst muss genau geschaut werden, in welchem Bereich das Kind Einschränkungen bzw. Verzögerungen hat, dann kann ein individueller Therapieplan gemacht werden. dann wird genau da angesetzt und gezielt Reize gegeben, immer in einer Intensität, wie das Kind es gut aushalten kann. So hat das Gehirn die Möglichkeit, die Reize zu integrieren und so sicherer im Umgang damit zu werden. Dies geschieht spielerisch mit vielen verschiedenen Medien wir Trampolin, Rollbretter, Hängematte, Pezzibällen, Sprossenwände, Bällebad, Fingerfarben.

Besonders in der Ergotherapie wird diese Therapieform durchgeführt aber auch in der Physiotherapie wird dies angewendet. Bei konsequenter Teilnahme an der Therapie sind die Chancen auf eine Verbesserung bzw. Rückgang der Symptome sehr gut. 

Mehr zu diesem Thema kannst Du hier nachlesen. 

 

Trauma

 

Normalerweise kann man mit einer Hochsensibilität sehr gut leben, wenn man seinen Alltag gut darauf eingestellt hat und achtsam damit umgeht. Wenn man doch immer wieder sehr belastende Probleme hat und einen großen Leidensdruck verspürt, dann kann es sein, dass ein Trauma dahinter steckt. 

 

Was ist ein Trauma: 

 

  • Trauma muss nicht immer etwas sehr “Großes” sein.
  • Es handelt sich um ein Erlebnis, das zu viel, zu schnell oder zu lange andauernd war, als dass man es hätte bewältigen könnte. 
  • Schocktrauma: Unfall, Tod eines Angehörigen, medizinisches Trauma
  • Entwicklungstrauma: bezieht sich auf kindliche Entwicklung, Situationen die im jeweiligen Entwicklungsstand lebensbedrohlich sind (z.B. Babys ständig schreien lassen ohne Herzkontakt)
  • Ein Trauma kann schon in der Schwangerschaft bzw. bei der Geburt entstehen.
  • Es gibt transgenerative Traumen, die wir aus vorigen Generationen übernehmen (z.B. Kriegsgeneration)
  • Es kommt auch darauf an, wie das Nervensystem konzipiert ist. So können Menschen ganz unterschiedliche Situationen als traumatisch erleben. 
  • Manche Menschen haben eine höhere Erregung im Nervensystem, durch bestimmte Erlebnisse oder eben auch durch Hochsensibilität.

 

Was ist die Abgrenzung bzw. Überschneidung zur Hochsensibilität

 

  • Beides zeichnet sich durch eine erhöhte Erregung/ Schwingung im Nervensystem aus. 
  • Wenn man sich mit diesem hochschwingendem Nervensystem gut fühlt, handelt sich höchstwahrscheinlich um eine Hochsensibilität und bedarf keiner Behandlung sondern nur einen achtsamen Umgang damit.
  • Bei einem Trauma ist das Nervensystem ständig auf Habachtsetllung, auf der Suche nach Sicherheit. 
  • Man kann in eine gewisse Starre verfallen oder auch so hoch erregt sein, so dass man kaum noch damit umgehen kann und keine Handlungsmöglichkeiten mehr hat. 
  • Wenn das Trauma früh erworben wurde (evtl. schon im Mutterleib), dann ist das Nervensystem prinzipiell höher erregt. Auch gibt es keine Erinnerungen mehr an den Auslöser (auch in den ersten Lebensjahren).
  • Traumatische Erlebnisse werde im Körper gespeichert. 
  • Frühere Traumen führen zu bestimmten Verhaltensmustern als Überlebensstrategie. Eigentliches Ereignis kann aber nicht mehr abgerufen werden. 
  • Bei einem Trauma kann die Beziehungsfähigkeit gestört sein.



Wie erkenne ich ein Trauma

 

  • Schnelle Überforderung
  • Bestimmte Dinge können nicht so ausgeführt werden, wie man es gerne möchte.
  • Beziehungsprobleme
  • Manche Menschen verspüren immer wieder großen Leidensdruck im Alltag oft verbunden mit Angst, Scham, Trauer etc.
  • Oft macht sich das Trauma erst in Krisensituationen bemerkbar und wirft denjenigen erst richtig aus der Bahn. 
  • Das traumatische Erlebnis wird oft verdrängt. Ähnliche Situationen können unterbewusst aber heftige teilweise dissoziative Reaktionen auslösen.



Wie kann man es bei Kindern erkennen

 

  • Augen beobachten. Sind die Augen lebendig und neugierig? Starrt es viel in die Gegend? Oder schaut es viel in die Leere?
  • Erstarrt das Kind in Schockmomenten? 
  • Kinder, die im Kampf-oder-Flucht-Modus stecken bleiben, sind sehr unruhig, ruhelos und ständig in Anspannung. 
  • Schlafprobleme
  • Zustand ist dauerhaft (im Gegensatz zu z.B. Entwicklungsschüben)
  • Schwangerschaft und Geburt reflektieren um Hinweise zu erhalten.

 

Was kann ich tun

 

  • Ein Trauma kann gut therapiert werden, da das Gehirn ein Leben lang lernfähig ist. 
  • Es gibt verschiedene Methoden und Ansätze. So muss jeder ganz individuell das Passende für sich finden
  • Bei Kindern kann es sehr sinnvoll sein vor allem über den Körper zu therapieren, da ein Trauma im Körper gespeichert ist und Kinder sehr körperlich sind. Aber auch für Erwachsene ist dies eine gute Methode. 
  • Wenn man im Flucht-Modus stecken geblieben ist, muss man dies quasi vollenden, damit der Körper sich wieder entspannen kann.
  • Ein traumatisches Erlebnis kann auch sofort aufgefangen werden. D.h. wenn man gleich auffängt und die Möglichkeit gibt, die Situation zu Ende zu bringen bzw. zu verarbeiten, muss es nicht unbedingt Folgen haben. Es ist wichtig emotional da zu sein und das Kind ernst zunehmen. Körperlich ist es wichtig das Kind etwas in der Situation liegen zu lassen, z.B. nach einen Sturz, damit der Körper selber seinen Weg zurück findet.
  • Wenn man vor dem Trauma ein normalschwingendes Nervensystem hatte, wird sich nach einer Therapie das Nervensystem wieder auf diesen Zustand einpendeln.
  • Hatte man davor schon ein hochschwingendes Nervensystem und eine höhere Wahrnehmung wird dies auch bleiben. Jedoch sind die belastenden Symptome nicht mehr oder nur in abgeschwächter Form vorhanden und man kann besser damit umgehen.

Hochbegabung

 

Hochbegabung ist kein Krankheitsbild jedoch leiden die betroffenen Kinder häufig darunter, denn allzu oft wird diese Eigenschaft nicht erkannt. So kann es sein, dass ein Kind, das hochintelligent ist vor allem in der Schule unterfordert ist und dementsprechend mit auffälligem Verhalten reagiert. Dies resultiert jedoch aus Langeweile, Stress und Unverständnis der Außenstehenden. 

Wenn der wahre Grund hierfür nicht erkannt wird, so kann es sein, dass das Kind komplett falsch eingeschätzt wird und falsche Diagnosen bekommt, wie etwa ADHS/ADS Autismus etc. 

Hier ist es vor allem wichtig, dies zu erkennen, damit dann dementsprechend angesetzt werden kann. Hochbegabte Kinder kommen auch meistens mit der Vermittlung von Wissen, wie es in der Schule geschieht nicht zurecht.

 

Wichtig ist es dabei vor allem sich erst mal anzuschauen, was Hochbegabung eigentlich bedeutet, und das ist schon ein Problem, denn hierfür gibt es ganz unterschiedliche Ansätze. Meistens wird jedoch von einem hohen IQ und großen rationalem Verständnis gesprochen. 

Dies lässt aber einige Aspekte aus, denn seit noch nicht allzu langer Zeit findet auch der Begriff emotionale Intelligenz (geprägt durch Daniel Goleman) mehr Anklang. Aber genau dies zeigt sich eben so oft bei hochsensiblen Kindern. 

Dies wird vor allem in der Schule nicht so wahrgenommen bzw. gefördert. Somit gehen diese Kinder im Unterricht oft unter oder fallen durch ihr Verhalten auf. 

Bei IQ-Tests zeigt sich diese Art der Hochbegabung leider nicht und so fallen diese Kinder nicht selten durch das Raster und können so auch nicht ihr volles Potential entfalten. 

Neurodermitis, Unverträglichkeiten

 

Die Haut ist Ausdruck der Seele. Hochsensiblen Menschen wird oft schnell alles zu viel, denn sie nehmen so vieles aus ihrer Umwelt wahr und dies zeigt sich dann oft über die Haut. Man kann dies auch als Warnsignal verstehen, wenn die Seele überfordert ist.

Die Haut ist ein Schutzorgan, sie bildet die Grenze nach innen bzw. nach außen. Ist die Haut verletzt, bedeutet dies, Grenzen wurden überschritten. 

So sind die Schnelllebigkeit, der Leistungsdruck, Erwartungshaltungen, Zeitdruck etc. sehr schwierig auszuhalten und diese Überforderung zeigt sich dann im Außen. 

Deswegen helfen meist auch die herkömmlichen Mittel nicht, denn bei den meisten hochsensiblen Kindern mit Neurodermitis hat dies einen psychischen Hintergrund. 

Dies zeigt sich auch bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Darmproblemen oder Lungenerkrankungen wie etwa Asthma. Denn auch der Darm und die Lunge sind in enger Verbindung mit der Seele und kommen ebenso aus dem Gleichgewicht, wenn hier ein zu großer Druck vorherrscht. 

Auch geht es hier ganz viel darum, was dem Körper zugeführt wird, denn hochsensible Menschen reagieren auch intensiv auf Nahrungsmittel, Medikamente, Zusatzstoffe etc. 

So sind Auffälligkeiten in diesen Bereichen meist Ausdruck von, “mir wird es zu viel” und “etwas ist aus dem Gleichgewicht geraten”. 

 

Hier muss dann ganzheitlich geschaut werden, wo etwas aus der Balance geraten ist. 

Dabei geht es um Ernährung, Stressreduktion, Reduzierung des Drucks, psychisch als auch physisch z.B. Leistungsdruck, enge Klamotten, weniger Hektik aber auch mehr liebevolle Zuwendung, Verständnis, zarte Berührungen und Kuscheleinheiten. 

 

Bei all diesen Phänomenen ist es wichtig wirklich genau hinzuschauen und genau zu prüfen, ob eine Diagnosestellung wichtig wäre oder eben nicht. Viele Eltern sind durch das Ausprechen eines Verdachtsfalles sehr verunsichert, denn nicht selten setzen die Schulen die Familien auch unter Druck, und fordern eine Testung. 

 

Ich möchte hier nur auch noch dafür sensibilisieren, dass Eltern (außer in extremen Ausnahmefällen) nicht dazu gezwungen werden könne, ihr Kind untersuchen zu lassen.

Diese Entscheidung liegt ganz allein bei den Eltern (bzw. später auch beim Kind/Jugendlichen). Du kennst dein Kind am besten und weißt, ob ein Arztbesuch wirklich notwendig ist oder nicht. Es kann auch gut sein, Gewissheit zu haben aber ein Arztbesuch kann ein hochsensibles Kind auch verunsichern, denn es könnte sich schnell auch krank fühlen. 

Deswegen möchte ich dir hier Mut machen, genau abzuwägen und auf dein Bauchgefühl zu hören. 

 

 

Ein anderer Aspekt ist aber auch, dass eine Diagnose nicht unbedingt schlecht sein muss. Hier kann es zusätzliche Hilfsangebote und finanzielle so wie medizinische Unterstützung (z.B. eine Integrationskraft) geben. Deswegen sollte man nicht allzu große Angst davor haben. Oft ist es auch eine Erleichterung, wenn man endlich weiß, was los ist. 

 

Was sind deine Erfahrungen mit Diagnosen? 

Welche Diagnosen stehen bei dir um Raum? Oder habt ih schon eine bekommen? 

Wie geht ihr damit um? 

Teile es gerne hier mit mir. 

Wenn Du dich mit anderen Familien oder mir dazu austauschen möchtest, dann lade ich dich ganz herzlich in meine Facebook-Gruppe ein. 

Mehr zu diesen Themen  und auch, wie Du dein Kind in der Kindergarten- und Schulzeit gut unterstützen kannst, findest Du in diesem Ratgeber.

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