Keine Angst vor der Einschulung- So klappt der Schulstart mit deinem hochsensiblem Kind

Einschulung mit hochsensiblem Kind! Viele Eltern machen sich schon im Vorfeld große Sorgen, ob ihr Kind gut zurecht kommen wird. Kann das wirklich gut funktionieren? Ja, es kann! Hier erfährst Du was Du für einen gelungenen Schulstart beachten solltest.

Viele Eltern hochsensibler Kinder machen sich schon vor der Einschulung große Sorgen, ob alles klappen wird. Sie haben Angst, dass ihr Kind vielleicht nicht zurechtkommen wird, dass es nicht angenommen wird, wie es ist, dass die Lehrer nicht mit den Besonderheiten umgehen können oder das Kind anecken könnte. 

Ja der Übergang vom Kindergarten in die Schule ist eine große Herausforderung, aber eins vorweg: Auch hochsensible Kinder können eine super Schulzeit haben! Dabei gibt es eben ein paar Dinge zu beachten. 

Vielleicht kommen dir diese Gedanken bekannt vor: 

 

  • Wird mein Kind das schaffen? 
  • Wird es so gesehen, wie es ist? 
  • Bekommt es die Unterstützung, die es braucht? 
  • Wird es Anschluss finden? 

Da bist Du nicht allein, viele Eltern machen sich solche Gedanken und fühlen sich unsicher im Hinblick auf den Schulstart ihres Kindes. 

 

Aber auch die Kinder machen sich Sorgen:

 

  • Werd ich Freunde finden? 
  • Werden die Lehrer mich mögen? 
  • Werd ich das schaffen? 

Aber hey, ich verrat dir eins: 

Nur weil dein Kind hochsensibel ist, bedeutet das nicht automatisch, dass es Schwierigkeiten geben wird. Es kann sogar ganz wunderbar klappen. 

 

Ja dein Kind wird vielleicht etwas länger brauchen, um sich umzustellen, aber wenn es die richtige Unterstützung und Begleitung bekommt, kann es eine ganz wunderbare Schulzeit erleben. 

Dies hängt wie immer von verschiedenen Faktoren ab und vor allem geht es auch darum, den ganz eigenen individuellen Weg zu finden. 

Ich kann dir dafür kein Patentrezept geben aber ich gebe dir Anregungen, wo Du noch Stellschräubchen drehen könntest. 

 

Ganz allgemein sind diese Faktoren von Bedeutung:

  • richtige Schulwahl

Du kannst dir im Vorfeld schon Gedanken machen, welche Schule, die passende für dein Kind sein könnte. Was braucht dein Kind und welche Schule bietet hierfür die beste Möglichkeiten (Struktur oder freieres Lernen, Ganztagesschule oder nur halbtags, Regelschule oder alternatives Konzept, klein oder groß etc.) 

Siehe hierzu mein YouTube-Video

  • Entspannter Alltag 

Zu Hause kannst Du Ausgleich zur Schule schaffen. Vor allem in der Anfangszeit sind es extrem viel neue Reize, die das Kind erstmal verarbeiten muss. So braucht es die Möglichkeit, Reize abzubauen. Gib deinem Kind den Raum dazu und mache nicht zu viele Termine im Alltag, entschleunige und finde die passenden Strategien. 

Es kann auch sein, dass es wieder zu vermehrten Wutanfällen kommt. Hochsensible Kinder sind in der Schule oft angepasst und zeigen das gewünschte Verhalten. Zu Hause in der gewohnten und vertrauten Umgebung zeigen sie dann die Überforderung. Ein Vertrauensbeweis, der zwar nicht immer leicht auszuhalten ist, aber von Bedeutung ist.

Siehe hierzu auch mein YouTube Video.

  • Zeit lassen 

Hochsensible Kinder brauchen oft etwas länger, um anzukommen, da sie viel mehr aufnehmen und mit anderen Dingen beschäftigt sind. Die soziale Komponente ist dabei nicht unwichtig. Hochsensible Kinder sind dann erstmal damit beschäftigt, das soziale Gefüge zu verstehen und aufzunehmen. Sie müssen sich an die neuen Abläufe gewöhnen und die neuen Reize einordnen können. Erst dann können sie sich auf die Lerninhalte einlassen. Hab Vertrauen, dass alles zur seiner Zeit kommen wird und unterstütze dein Kind bei diesem Prozess. 

  • gut vorbereiten 

Hochsensible Kinder machen sich vor neuen Situationen oft viele Gedanken. Sie gehen alles ganz genau durch und überlegen sich, was passieren könnte. Du kannst dein Kind dabei unterstützen und ihm Sicherheit geben. Auch wenn es bedeutet, dass Du immer wieder die selben Fragen beantwortest und die gleichen Gespräche führst. Dein Kind braucht diese Wiederholungen. Übt auch den Schulweg immer und immer wieder.

Was ist wichtig für dein Kind?

Du kannst dein Kind ganz konkret in einigen Punkten unterstützen: 

  • Vertrauen 

Dein Kind ist zwar hochsensibel aber nicht schwach. Es wird seinen Weg gehen und wird es schaffen. Es wird seine eigenen Erfahrungen machen und dadurch immer stärke werden. Packe es nicht in Watte sondern vertraue ihm. Sag ihm immer wieder: „Du schaffst das!“

  • Bindung und Sicherheit 

Mache deinem Kind immer deutlich, dass Du immer für es da bist und hinter ihm stehst, egal was passiert. „Ich bin für dich da“ Damit gibst du ihm das Gefühl, nicht allein zu sein. Das stärkt und gibt Vertrauen. Mache ihm deutlich, dass es mit allen Sorgen zu dir kommen kann und Du immer ein offenes Ohr hast. 

Aber lass es auch von sich aus zu dir kommen. Du bist sicher auch ganz neugierig, was alles in de Schule passiert, was dein Kind erlebt hat, aber frag es nicht aus, sondern sei einfach da. Wenn dein Kind bereit ist, wird es von allein erzählen.

  • sich ernst- und angenommen fühlen 

„Du bist gut so wie Du bist!“ Viele hochsensible Kinder spüren selbst, dass sie anders sind und fühlen sich oft nicht so angenommen. Umso wichtiger ist es, dass sie zu Hause das Gefühl bekommen, richtig und gut zu sein, wie sie sind. So können sie auch Vertrauen in sich selbst aufbauen. 

  • Ängste dürfen sein 

Viele Eltern versuchen die Ängste der Kinder schön zu reden. Es ist doch nicht so schlimm, Du brauchst keine Angst haben….etc. So fühlen die Kinder sich aber eben oft nicht ernst genommen in ihren Ängsten. Versuche deinem Kind zu erklären, dass es okay ist Angst zu haben, aber dass Du für es da bist, unterstützt und an es glaubst. 

„Es ist völlig okay, dass Du Angst hast. Ich kann dich verstehen. Da kommt so viel auf dich zu, was Du nicht kennst. Aber ich bin da für dich und ich glaube gaz fest daran, dass Du es schaffen wirst.”

  • Werkzeugkoffer für schwierige Situationen. 

Es ist wichtig, dass die Kinder eine Art Werkzeugkoffer haben mit Strategien und Techniken, wie sie gut für sich sorgen und auch schwierige Situationen meistern können. Dabei geht es vor allem auch darum, sich vor Überreizung zu schützen bzw. zu viele Reize abzubauen. (Atemtechniken, Düfte, Mantras, Yogaübungen, Pausen nehmen, etc.)

Siehe hierzu auch mein YouTube-Video

  • Ein sicherer Hafen 

Wie schon erwähnt, kann es sein, dass es nun vermehrt zu emotionalen Ausbrüchen kommt. Nimm das nicht persönlich, es spricht sogar für eine intensive Verbindung. „bei dir darf ich sein, wie ich bin.“ Lass auch diese Emotionen zu und begleite dein Kind darin. 

 

Was brauchst Du selbst?

Ob die Einschulung gut klappt, hängt auch ganz viel mit uns selbst zusammen, denn hochsensible Kinder spüren ganz genau, was bei uns los ist. Und all das überträgt sich auf das Kind. Hast Du selbst Ängste oder Sorgen? Wie gehst Du mit der ganzen Situation um? Wenn Du dein Kind also gut unterstützen willst, musst Du auch bei dir hinschauen:

  • selbst entspannt bleiben

Um dein Kind gut begleiten zu können, musst Du auch selbst entspannt und in deiner Kraft sein. Gehe nicht in den Panikmodus sondern versuche ruhig zu bleiben. Sorge gut für dich. Lass dich nicht stressen und bleib in deiner Energie. Bist Du angespannt, überträgt sich das automatisch auf dein Kind.

  • eigene Themen anschauen 

Wir alle waren in der Schule und haben unsere Erfahrungen gemacht. Gute und schlechte. Wir alle haben unsere Glaubenssätze und Prägungen, was die Schule angeht und nicht seltn handeln wir dann aus dem inneren Kind. Ganz unbewusst. Was sind deine eigenen Prägungen, Ängste, Glaubenssätze?

Bist Du vielleicht selbst hochsensibel und wurdest in der Schule nicht gut behandelt. Nun hast Du Angst, dass dein Kind die gleichen Erfahrungen machen musst und überträgst diese Gedanken auch auf dein Kind und deine Handlungen. 

Deswegen ist es so wichtig, da ganz genau hinzuschauen.

  • Unterstützung anbieten 

„Ich bin für dich da!“ 

Diese Zeit ist sehr sensibel und für dein Kind ist es so wichtig zu wissen, dass Du immer hinter ihm stehst und dass es einen starken Partner an der Seite hat. Dies bedeutet aber auch, dass Du nicht über seinen Kopf hinweg entscheidest sondern mit deinem Kind absprichst. Will das Kind, dass Du mit dem Lehrer sprichst? Sollst Du dich einmischen oder möchte es manches selbst regeln? Schau da genau hin, zeige dass Du da bist aber nichts tust, was dein Kind nicht möchte. 

  • Positive Einstellung 

Auch ist es wichtig zu schauen, wie deine Einstellung zur Schule prinzipiell ist. Wie stehst Du zum Schulsystem? Was hältst Du von Schule allgemein? Es ist wichtig dass dein Kind unabhängig von dir seine eigenen Erfahrungen machen kann. Versuche authentisch zu bleiben aber mache ihm keine Angst oder stülpe ihm nicht deine Meinung über. Achte dabei auch auf die Wortwahl bei dir und deinem Umfeld. Sätze wie “Jetzt fängt der Ernst des Lebens an!”, “Jetzt ist der Spaß vorbei!”, “Ab jetzt lebst Du nur noch für die Ferien!” etc. sind wahrlich ungünstig. 

  • Vertrauen und nicht vergleichen. 

Ganz wichtig: Bleibe im Vertrauen, dein Kind wird es schaffen! Es wird seinen Weg gehen, vielleicht etwas anders als die anderen. Vielleicht wird es etwas länger brauchen, um anzukommen. Aber das heißt nicht, dass das schlechter ist. Bleib bei dir/euch und vertraue!

 

Wie klappt das in der Schule? 

In der Schule muss das Kind mehr oder weniger allein zurecht kommen. Deswegen ist es wichtig, dass wir das Kind gut darauf vorbereiten. Wir können aber trotzdem Dinge tun, damit es auch in der Schule leichter wird:

  • Zusammenarbeit mit den Lehrern 

Im Idealfall kannst Du mit den Lehrern zusammenarbeiten und gemeinsam Möglichkeiten anbieten, die deinem Kind in der Schule helfen können. Dafür ist erstmal wichtig, dass der Lehrer versteht, wie dein Kind tickt und dann kann man schauen, was helfen würde und was auch umsetzbar ist. Es geht nicht um eine große Sonderbehandlung sondern oft sind es kleine Dinge, die helfen bzw. Verständnis für bestimmtes Verhalten deines Kindes.

Siehe auch mein YouTube-Video

  • Hilfsmöglichkeiten

Was genau helfen kann, hängt auch von den betroffenen Bereichen ab. Deswegen ist es wichtig, dein Kind gut zu kennen und zu schauen, was ganz konkret helfen kann (richtige Sitzplatzwahl, Gehörschutz, Ruhepausen etc.)

  • Hochsensibilität kommunizieren? 

Eine ganz wichtige Frage ist auch, ob man die Hochsensibilität schon im Vorfeld bzw. prinzipiell ansprechen soll. Da gibt es kein Patentrezept. Es ist eine individuelle Entscheidung und kommt immer auf die Situation an. Wie offen ist dein Gegenüber? Was erhoffst Du dir davon? Man kann sich vortasten und es erstmal umschreiben (mein Kind nimmt sehr sensibel wahr…etc.) Überlege dir immer genau, was Du damit erreichen willst und ob es wirklich notwendig ist. 

  • Unterstützung anbieten 

Überlegt euch, was deinem Kind in der Schule konkret helfen kann. Kuscheltier (vielleicht mit deinem Parfüm) Kraftstein (den ihr selbst bemalt mit guten Eigenschaften wie Mut und Vertrauen etc.), Fotos von der Familie, Herz auf die Hand malen etc. 

  • Loslassen und Vertrauen

Und auch hier wieder: Vertraue! Die meisten Lehrer haben ihren Beruf gewählt, weil sie die Kinder unterstützen und begleiten wollen. (Ja es gibt auch Ausnahmen, aber bleiben wir positiv). Dein Kind wird wichtige eigene Erfahrungen machen und Du darfst nun loslassen!

Alles wird gut 

Versuche so entspannt wie möglich zu sein und gehe ins Vertrauen, dass dein Kind es schon schaffen wird. Hochsensibilität bedeutet nicht automatisch, dass dein Kind Probleme haben wird. Lass erstmal alles ganz entspannt anlaufen. Du kannst jederzeit eingreifen, wenn es Probleme geben sollte. Das allerwichtigste ist, dass Du in deiner Kraft bist und deinem Kind zeigst, dass alles gut werden wird. Sei der sichere Hafen für dein Kind!

Du hast Fragen oder Anregungen? 

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3 Antworten

  1. Hallo mein Fynn (wird am 11.9. erst 6) ist glaube ich hochsensibel. Ich – da keine Diagnose vorliegt – mal einen online-Test gemacht (alle hier geschilderten Situationen trafen zu) und das Ergebnis lautete, mit großer Wahrscheinlichkeit hochsensibel.

    Jetzt ist er eingeschult worden (31 Kinder in der Klasse u. 25 in der Ogata -Gruppe). Ich hatte im Vorfeld extra eine 2zügige Grundschule ausgesucht. Das es so viele Anmeldungen geben würde, war mir nicht bekannt. Es gibt hier im näheren Umfeld auch keine kleinen Schulen …..

    Er ist rastet sehr schnell aus, ist super empfindlich und schlägt dann sofort zu…. Wenn es im Unterrricht klappt, dann reicht die Kraft für die Ogata nicht mehr aus… oder umgekehrt.

    Ich bin gerade echt verzweifelt (3 TAge Schule – 3 Ansagen bekommen ). Wie kann ich ihm helfen? Bin alleinerziehend und berufstätig?

    Das schlimme, er leidet ja selber am meisten …Würde hier ein Schulbgleiter (wenn überhaupt verfügbar) helfen oder eher den Druck erhöhen?

    VG
    Brig

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