Nicht einfach, diese Hausaufgabengeschichte. Eigentlich wollen doch alle nur, dass es funktioniert, dass es schnell und am besten noch ordentlich gemacht ist.
Und dann?
…klappt es einfach nicht
- Das Kind kann sich nicht konzentrieren.
- Es schweift ständig ab.
- Es diskutiert ständig.
- Tränen fließen.
- Das Kind und Du fühlen sich überfordert.
- Es dauert ewig.
- Das Kind weiß gar nicht, wo es anfangen soll.
- Es kaspert nur herum.
- Es verweigert sich komplett.
- Du verzweifelst, weil Du nicht weißt, wie Du dein Kind unterstützen kannst.
- Du fühlst dich unter Druck, weil Du ja weißt, dass es gemacht werden soll.
- Du bist dich gestresst.
- Es gibt Streit und es fließen Tränen.
Was hilft denn nun wirklich dabei? Was kannst Du tun?
Ganz wichtig ist, dass Du erstmal schaust, wo es genau hakt, wo ihr ansetzen könnt. Da ist es zum einen wichtig zu sehen, was genau dein Kind ablenkt bzw. wieso es nicht ins Tun kommt. Vielleicht kannst Du da mit deinem Kind ins Gespräch kommen. Denn es ist immer auch wichtig, gemeinsame Lösungen zu finden. So ist dein Kind auch motivierter, es umzusetzen. Viele Kinder haben auch schon selbst gute Ideen, manchmal scheinen diese erstmal unkonventionell, aber das muss nicht bedeuten, dass es schlechter ist. Versuch dich auf andere Ideen einzulassen. Denn: wer sagt denn beispielsweise, dass man zum Lernen unbedingt am Schreibtisch sitzen muss? Vielleicht kann dein Kind sich in anderen Positionen besser konzentrieren. Versucht einfach mal andere Dinge aus.
Hier gebe ich dir Tipps, die wirklich helfen. Nicht alles muss zu euch passen, sie dienen eher als Anregung.
Die besten Tipps:
1.Das richtige Timing
Findet den passende Zeitpunkt für euch. Nicht direkt nach der Schule, da brauchen die Kinder erst mal eine Auszeit. Dabei kann es sein, dass dein Kind wirklich Ruhe braucht, oder aber auch Bewegung und sich auspowern muss. Je nachdem, was für ein Typ dein Kind ist und was ihm hilft, die zu vielen Reize zu verarbeiten.
Aber es sollte auch nicht zu spät abends sein. Denn dein Kind braucht auch genug freie Zeit vor dem Zubettgehen um wirklich abschalten und Abstand gewinnen zu können. Sonst könnte es Probleme mit dem Schlaf geben.
Plane immer genug Zeit ein, um auch Pausen einzubauen. Denn die Aufmerksamkeitsspanne ist nicht allzu groß und nimmt erst mit zunehmendem Alter zu. Nutze die Pausen auch gerne für etwas Bewegung und Spaß.
Zusammenarbeit mit den Lehrer
Sei in Kontakt mit den Lehrern, so dass ihr gemeinsam Lösungen finden könnt. z.B. maximale Zeiten für Hausaufgaben (was nach 1 Stunde nicht geschafft ist, muss nicht gemacht werden).
Die Lehrer sollten prinzipiell involviert sein, denn sie sind hier auf die Rückmeldung der Eltern und Kinder angewiesen, um das Pensum evtl. anpassen zu können.
Auch gibt es oft Diskrepanzen zwischen dem Arbeiten in der Schule und dem Arbeiten zu Hause. So klappt es in der Schule manchmal ziemlich gut und zu Hause eben gar nicht oder umgekehrt. Dann ist es wichtig zu schauen, woran es liegt und welche Lösung hier gefunden werden könnte.
Stoff aufteilen
Die Konzentrationsspanne wächst mit der Zeit. Deswegen hilft es den Stoff in mehrere Häppchen aufzuteilen, Pausen zu machen und die Inhalte, wenn möglich auf mehrere Tage zu verteilen (bei Wochenaufgaben). Ihr könnt hierfür beispielsweise einen Plan machen und schauen, was welche Priorität hat und auch womit dein Kind vielleicht am liebsten anfangen will.
Auch das Zerschneiden bzw. Abdecken von Arbeitsblättern kann Sinn machen (bessere Fokussierung, keine Überforderung). So ist die Hemmschwelle zu starten kleiner. Hochsensible Kinder sind oft überfordert, wenn sie das gesamte Blatt und alle Aufgaben auf einmal sehen.
Welcher Lerntyp ist dein Kind?
Menschen können Lerninhalte auf verschiedenen Kanälen aufnehmen und verarbeiten. So gibt es verschiedene Lerntypen (auditiv, visuell, haptisch-kinästhetisch, kommunikativ). Je nachdem brauchen die Kinder unterschiedliche Unterstützung/Mittel beim Lernen.
Auditive Typen lernen z.B. super übers Hören. So kann es hilfreich für sie sein, wenn sie sich selbst laut vorlesen oder vorlesen lassen.
Visuelle Typen können sich Dinge über das Sehen einprägen. Hilfreich für sie kann es sein, sich Dinge farblich zu markieren oder Lernvideos anzuschauen.
Kinästhetische Typen müssen beGREIFEN. Sie müssen Dinge mit ihren Händen anfassen. Alles was für sie im wahrsten Sinne greifbar ist, prägt sich besser ein. z.B. Versuche oder Rechenketten etc. Auch sind diese gerne in Bewegung beim Lernen.
Kommunikative Typen lernen vor allem auch in Gruppenarbeiten und beim Sprechen über die Lerninhalte. Hilfreich ist für sie, über die Aufgaben zu sprechen und sich auszutauschen.
Siehe weiter in meinem YouTube-Video
richtige Lernumgebung
Ganz wichtig ist auch eine gute Lernumgebung. Reizarm, ruhig, aufgeräumt, mit wenig Ablenkung. Es muss nicht immer am Schreibtisch sein. Wichtig ist, dass dein Kind sich wohlfühlt. Hilf ihm aber auch dabei, Ordnung zu halten.
(Tipp: Kopfhörer für Ruhe oder entspannte Musik)
Je nach Typ, kann es aber auch sein, dass das Kind unkonventionelle Dinge braucht. z.B. Bewegung beim Lernen (hier kann auch ein Knautschball helfen), Lümmeln auf dem Sofa, etc.
Das richtige Maß an Unterstützung
Schau genau, wieviel Hilfe nötig und gewünscht ist. Ist es wirklich hilfreich, wenn Du die ganze Zeit dabei bist oder lenkt es eher ab?
Gib deinem Kind auch etwas Eigenverantwortung. Viele hochsensible Kinder blockieren auch dann, wenn sie beobachtet werden.
Vielleicht reicht es auch, wenn Du nur anwesend bist, und für Fragen zur Verfügung stehst. Manche Kinder wollen alles auch ganz allein machen.
Finde hier die richtige Balance und rede mit deinem Kind, was es wirklich braucht und will.
Fehler erlauben
Viele hochsensible Kinder sind perfektionistisch und erlauben sich keine Fehler. Mache deinem Kind immer wieder deutlich, dass Fehler machen okay ist und dass man aus Fehlern sogar lernen kann.
Schaue dabei genau hin, wie Du das selbst machst. Erlaubst Du dir denn, Fehler zu machen. Du bist das größte Vorbild für dein Kind, und wenn Du selbst nicht tust, was Du deinem Kind sagst, wirkst Du unglaubwürdig.
Ausreichend Essen und Trinken anbieten
Hochsensible Kinder reagieren sehr auf Hunger und Durst und haben sowieso meist einen höheren Bedarf an Nährstoffen.
Stelle am besten immer etwas zu Essen und Trinken bereit. Nüsse, Obst etc
Akzeptiere, wenn dein Kind keinen Sonderstatus möchte
Manchmal ist es so, dass alle sehr verständnisvoll sind. Du machst keinen Druck und die Lehrer sind damit einverstanden, dass das Kind nicht alles macht, wenn es zu viel ist. Aber dein Kind will einfach alles genauso schaffen, wie alle anderen auch. Auch wenn das bedeutet, dass es über seine Grenzen geht. Dann zeige ihm, wie es wieder gut für sich sorgen kann, wenn es eigentlich überfordert ist. Gib ihm gute Strategien an die Hand (Bewegung, Meditation, Musik hören, Atemtechniken, Achtsamkeitsübungen, Yoga, raus in die Natur etc.)
Unterbreche im Notfall
Und wenn es doch zu einem emotionalen Ausbruch kommt, dann hört auf. Macht eine Pause, macht etwas ganz anderes. Geht raus, bewegt euch.
Dann könnt ihr es später nochmal versuchen oder ihr lasst es gut sein für diesen Tag. Schau, für was dein Kind noch bereit ist.
Und zu guter Letzt: Bleibe selbst entspannt!
Umso entspannter Du bist desto ruhiger ist auch dein Kind. Letztendlich sind es nur Hausaufgaben. Ja Du stehst auch unter Druck, weil Du es richtig machen willst und die Anforderungen erfüllen möchtest. Du willst nicht, dass dein Kind etwas verpasst. Aber es hilft auch niemandem, wenn es ständig Stress dabei gibt.
Harmonie zu Hause und ein stressfreier Alltag sind wichtiger als jedes Arbeitsblatt. Letztendlich sind es NUR Hausaufgaben.
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