Wohl wahr es ist nicht immer einfach eine hochsensitive Mama zu sein und sicherlich ist es mit vielen Herausforderungen verbunden. Auch ich sitze manchmal da und fühle mich an meine Grenzen gebracht. Aber trotzdem sehe ich es als Geschenk, denn wenn man weiß, wie man damit umgehen kann, profitiert die ganze Familie davon.
Was ist denn nun aber der richtige Umgang? Wie kann ich diese Herausforderung gut meistern?
Und was ist die große Chance für die ganze Familie?
Darüber möchte ich hier schreiben.
Die Chance für die Familie:
Wir als hochsensitives Elternteil sind extrem intuitiv und empathisch, wir spüren meist schon von ganz allein, was mit unseren Lieben los ist und können so wunderbar auf sie eingehen.
Gerade auch hochsensible Kinder können ihre Empfindungen oft nicht verbal zum Ausdruck bringen, da ist es von großem Vorteil, wenn wir spüren, was los ist und darauf eingehen können.
Auch machen wir uns intensive Gedanken darüber, woran es liegen kann, wenn etwas nicht gut läuft und suchen nach Lösungen oft noch bevor es zu einem größeren Problem wird.
Durch unser großes Harmoniebedürfnis schaffen wir rein intuitiv ein liebevolles Zuhause in dem sich alle Wohlfühlen können.
Außerdem liegt es uns fern, Konflikte laut zu lösen, wir suchen Möglichkeiten, dies auf ruhige harmonische Weise zu tun. Unser Umgangston ist meistens sowieso eher sanft, da wir harte Worte selbst nicht ertragen können, davon profitieren natürlich gerade auch hochsensible Kinder.
Die Herausforderungen:
Kennst Du das auch? Der Alltag ist stressig, laut und irgendwie viel zu schnell. Du hast das Gefühl, weder deinem Kind, noch deinem Mann noch dir selbst gerecht zu werden. Du fühlst dich ständig überlastet, als ob dein Kopf zerspringen würde und du dein Motor läuft irgendwie nur auf 50%.
Aber woran liegt das? Wir als Vielfühler nehmen vielmehr wahr, als die meisten, seien es Geräusche, Gefühle, Stimmungen…Dies kostet und Kraft und Energie und kann, wenn wir nicht gut für uns sorgen, zu Überforderung führen. Noch dazu ist es manchmal nicht so einfach, das Wahrgenommene richtig zuzuordnen denn als Hochsensible neigt man oft dazu, vieles auf sich zu beziehen. Und vor allem als Mutter oder Vater ist man für die Gefühle und Stimmungen des eigenen Kindes besonders empfänglich. Oft spürt man die Dinge schon bevor sie eintreffen und möchte sein Kind vor Enttäuschungen oder schmerzlichen Erfahrungen beschützen. Beispielsweise bei dem Umgang mit Freunden oder in der Schule. Aber dabei läuft man Gefahr, dass man dem Kind wichtige Erfahrungen vorenthält.
Eine Lösung:
Also, was kann ich tun, um es gar nicht so weit kommen zu lassen?
Das Allerwichtigste bist Du. Das klingt erst mal komisch, vielleicht auch ein bischen egoistisch, aber das ist es nicht. Du musst gut für dich sorgen und dir muss es gut gehen damit Du dich um andere kümmern kannst. Wenn Du gestresst und überfordert bist, bist Du nicht wirklich offen für andere und stehst nicht in deiner vollen Energie. Deswegen ist es wichtig, dass Du nach dir schaust. Gönn dir Auszeiten, tu dir Gutes. Damit meine ich nicht, dass du erst mal 3 Wochen allein in den Urlaub fahren musst. Nein, Du kannst da auch sehr gut im Alltag verankern. Besprich mit deiner Familie, wie ihr dir Zeiten nur für dich einrichten könnt. Und da sollte jedem klar sein, dass du dann nicht zur Verfügung stehst. Nimm dir die Zeit, les ein Buch, nimm ein Bad oder ruh dich einfach ein wenig aus. Finde heraus, was Dir wirklich gut tut und Du wirst sehen, dass diese kleinen Inseln, dir unheimlich viel Kraft geben werden und dadurch kannst du viele Dinge wieder sehr viel klarer sehen. So hat auch deine Familie wieder mehr von dir und du siehst, es hat nichts mit Egoismus zu tun.
Genau so wichtig ist aber auch eine gewisse Abgrenzung. Du musst Dir bewusst machen, dass Du nicht für alles verantwortlich bist. Und es ist auch okay, wenn nicht alle Emotionen in der Familie nur schön und positiv sind. Ärger, Trauer und Frust gehöre ebenso zum Leben dazu wie Freude, Liebe und Glück. Auch diese Gefühle haben ihr Daseinsberechtiugung und müssen manchmal gefühlt werden. Vor allem auch für Kinder ist es wichtig, zu lernen damit umzugehen. Deswegen musst Du nicht sofort eingreifen, sobald Du so etwas wahrnimmst. Du kannst zwar zeigen, dass Du da bist und unterstützt, wenn Dich jemand braucht. Aber Du bist nicht verantwortlich dafür, jedesmal eine Lösung zu finden. Mach Dir bewusst, dass diese Gefühle auch ein Teil des Lebens sind und Du nicht zwangsläufig dafür verantwortlich bist. Wenn Du das so für dich annehmen kannst, wird es Dir auch leichter fallen, damit umzugehen.
Austausch und Informationen hierzu und zu vielen weiteren Themen rund um hochsensible Familien findest Du in meiner Telegram-Gruppe
Eine Antwort
Vielen lieben Dank 🙂 ich habe genau so meine Weg gewählt, nach vielen Jahren schwerer Zeit. Wer das hier lies kommt vielleicht schneller dazu, sich selbst an „erste Stelle“ zu stellen. Nur so und im Gleichgewicht kann ich persönlich wieder all meine Intuition für meine Liebsten einbringen. Mittags ne halbe Stunde Ohropax und Augenklappe… wirkt wahre Wunder 🙂